Das Alter gehört zum Leben ebenso dazu wie die Jugend. Wenn wir älter werden, fallen uns manche Dinge im Alltag schwerer. Wenn wir außerdem, bedingt durch eine Krankheit, nicht mehr “so können” wie früher, ist es Zeit, über das Thema Pflege zu Hause nachzudenken. Für uns selbst ist es anfangs oft schwer, das zu akzeptieren. Für unsere Angehörigen ist die Situation ebenfalls nicht einfach.
Den meisten Menschen ist es wichtig, so lange wie möglich in ihrem eigenen Zuhause leben zu können. In ein Senioren- oder Pflegeheim zu ziehen, möchten Sie vermeiden. Glücklicherweise gibt es heutzutage viele Möglichkeiten, zu Hause in Würde alt zu werden.
Erfahren Sie hier, wie eine Pflege zu Hause aussehen könnte. Lesen Sie außerdem, welche Zuschüsse Sie für die Finanzierung erhalten können. Nicht zuletzt zeigen wir Ihnen auch verschiedene Möglichkeiten der Pflege.
So können Sie zusammen mit Ihren Angehörigen ganz in Ruhe überlegen, welche Lösung für Sie die beste ist.
Inhalt
- Welche Möglichkeiten der Pflege zu Hause gibt es?
- Wie viel zahlt die Pflegekasse für die Pflege zu Hause?
- Was steht mir zu, wenn ich meine Eltern pflege?
- Wichtige Dinge, die vorab geklärt werden sollten
- Wie findet man eine unterstützende Pflegekraft?
Welche Möglichkeiten der Pflege zu Hause gibt es?
Wenn Sie so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben möchten, können Sie verschiedene Hilfsangebote in Betracht ziehen.
Einen Pflegedienst beauftragen
Sie können einen Pflegedienst beauftragen. Wichtig ist bei der Auswahl darauf zu achten, dass der Pflegedienst einen Vertrag mit der Pflegekasse hat. So ist gewährleistet, dass die Pflegekasse die Kosten für die ambulante Pflegesachleistung übernimmt.
Wie kann mir ein mobiler Pflegedienst bestmöglich helfen?
Ein ambulanter Pflegedienst kann viele Dinge für Sie erledigen. Es kommt auf Ihre Bedürfnisse und Ihren Pflegegrad an. Die Unterstützung können Sie ganz individuell vereinbaren. Die Pfleger kommen je nach Bedarf einmal oder mehrmals am Tag zu Ihnen nach Hause. Sie helfen zum Beispiel bei der Körperpflege oder der Ernährung. Weil Bewegung sehr wichtig ist, können Sie auch mit Ihnen spazieren gehen oder Ihnen bei Übungen behilflich sein.
Der mobile Pflegedienst bietet Ihnen außerdem eine Orientierungshilfe in Alltagssituationen. Er kann Ihnen helfen, Behördengänge oder andere Dinge zu erledigen. Auch die Unterstützung bei der Organisation von Krankentransporten und anderen Hilfsdienstleistungen gehört zum Leistungsspektrum.
Nicht zuletzt können Sie den mobilen Pflegedienst damit beauftragen, im Haushalt zu helfen. Zu den möglichen Aufgaben gehört das Putzen der Wohnung ebenso wie das Kochen von Mahlzeiten oder das Wäschewaschen.
Bei Bedarf kann ein ambulanter Pflegedienst auch medizinische Dienstleistungen anbieten wie beispielsweise den Verbandswechsel, die Medikamentenvergabe oder Injektionen.
Die Pflege zu Hause durch Angehörige
Eine weitere Möglichkeit der Pflege zu Hause ist die Hilfe durch Angehörige. Wenn die Kinder oder Enkelkinder die Pflege und Betreuung übernehmen, erhalten Sie ebenfalls Leistungen von der Pflegekasse. Das Pflegegeld können Sie an die Angehörigen weitergeben.
Private Pflegekräfte
Die dritte Möglichkeit der häuslichen Pflege ist die Beauftragung einer privaten Pflegekraft. Sie können Einzelpflegekräfte wie zum Beispiel selbständige Altenpfleger beauftragen. Erkundigen Sie sich aber vorab, ob die Pflegekasse die Kosten übernehmen würde. Auch eine Pflegekraft aus dem Ausland kann eine Lösung sein.
Wie viel zahlt die Pflegekasse für die Pflege zu Hause?
Die Pflegekasse zahlt Ihnen für die Pflege zu Hause verschiedene Zuschüsse, die Sie auch miteinander kombinieren können.
Das Pflegegeld
Der wichtigste Zuschuss durch die Pflegekasse ist das Pflegegeld. Vor der Bewilligung stellt die Pflegekasse zunächst den sogenannten Pflegegrad fest. Je nach Ihren Pflegebedürfnissen wird der Pflegegrad festgelegt. Damit das Pflegegeld gezahlt wird, ist mindestens der Pflegegrad 2 notwendig.
Die Höhe des Pflegegeldes richtet sich nach dem Pflegegrad. Je höher der Pflegegrad, desto mehr bekommen Sie als Versicherter von der Pflegekasse.
Beispiele: Das Pflegegeld liegt derzeit bei Pflegegrad 2 bei 316 EUR im Monat. Der Höchstbetrag bei Pflegegrad 5 beträgt derzeit 901 EUR monatlich.
Einmalige Zuschüsse für den Umbau der Wohnung
Wenn die Wohnung oder ein Zimmer für die Pflege zuhause gebaut werden muss, bewilligt die Pflegekasse einen finanziellen Zuschuss. Dieser Zuschuss richtet sich nach den Kosten für die Umbaumaßnahmen. Der Maximalbetrag liegt derzeit bei 4000 EUR.
Der Entlastungsbetrag
Der Entlastungsbetrag wird bei häuslicher Pflege zusätzlich gezahlt. Es ist ein kleiner Betrag, der auch schon bei Pflegestufe 1 gezahlt wird. Der Entlastungsbetrag wird ebenso wie das Pflegegeld anhand des Pflegegrades bemessen. Der Höchstbetrag liegt derzeit bei 125 EUR im Monat.
Was steht mir zu, wenn ich meine Eltern pflege?
Wenn Sie Ihre Eltern selbst pflegen, unterscheidet sich das Pflegegeld nicht von anderen Formen der Pflege zuhause. Das bedeutet, dass Ihre Eltern das Pflegegeld je nach Pflegegrad bekommen. Sie können das Pflegegeld und den Entlastungsbetrag dann an Sie weitergeben.
Wenn Sie als Angehöriger Ihre Eltern zu Hause pflegen, ist die finanzielle Entschädigung für Ihre Arbeit steuerfrei.
Wichtige Dinge, die vorab geklärt werden sollten:
Umfassende Beratung
Lassen Sie Sich so bald wie möglich bei der Pflegekasse oder bei einem Pflegestützpunkt umfassend beraten. Überprüfen Sie, welche Leistungen Ihnen zustehen, zum Beispiel von einem Pflegedienst und füllen Sie die entsprechenden Anträge aus.
Klären Sie ab, wer sich zusätzlich an der Pflege zu Hause beteiligen kann und erstellen Sie mit diesen Personen und dem Pflegebedürftigen einen Versorgungsplan. Besuchen Sie einen Pflegekurs.
Freistellung von der Arbeit beantragen
In akuten Fällen können Sie sich für bis zu zehn Tage von der Arbeit freistellen lassen, um die Pflege zu Hause zu organisieren. Des Weiteren können Sie für maximal sechs Monate Pflegezeit beantragen, was eine unbezahlte Freistellung bedeutet.
Darüber hinaus können Sie auch um eine Familienpflegezeit bemühen, was eine Reduzierung der Arbeitszeit auf 15 Stunden pro Woche für maximal 24 Monate ermöglicht.
Die Wohnung auf die Pflege zu Hause umstellen
Achten Sie dabei darauf, dass die Umgebung möglichst vertraut bleibt und persönlich eingerichtet ist, damit der Pflegebedürftige sich so wohl wie möglich fühlt. Niemand möchte sich in seinem zu Hause wie in einem Krankenhaus fühlen.
Trotzdem sollte das Zimmer entsprechend aufgerüstet werden, zum Beispiel mit einem passenden Pflegebett. Passen Sie darauf auf, Stolperfallen zu vermeiden.
Die richtige Ernährung
Wenn gesundheitlich nichts dagegen spricht, können die Lieblingsspeisen des gepflegten Menschen weiterhin serviert werden. Nur bei Stoffwechselerkrankungen, Leberschäden sowie Über- oder Untergewicht sollte eine bestimmte Diät eingehalten werden.
Achten Sie während der Pflege zu Hause auf vollwertige und vitaminreiche Kost und genügend Flüssigkeit. Besonderes Geschirr und Besteck können das Essen bzw. das Füttern erheblich erleichtern.
Auf Körpersignale achten
Um frühzeitig zu erkennen, ob sich der gesundheitliche Zustand des Pflegebedürftigen negativ verändert, müssen Sie lernen, seine Körpersignale zu deuten.
Beobachten Sie hierzu Puls, Haut, Atmung, Temperatur, Blutdruck, Urin, Stuhlgang und die allgemeine Stimmung auf Veränderungen. Bei Unsicherheit suchen Sie Hilfe oder kontaktieren Sie einen Arzt.
Heben, Tragen, Lagern und Bewegen lernen
Für die Pflege zu Hause ist es unbedingt notwendig, das richtige Heben, Tragen, Lagern und Bewegen eines bettlägerigen Menschen fachgerecht zuerlernen. Auch müssen Sie mit dem Pflegebedürftigen üben, wie er sich im Notfall selbst bewegen kann.
Achten Sie auf Druckgeschwüre und Gelenkversteifungen und lagern und bewegen Sie den Pflegebedürftigen dementsprechend regelmäßig bzw. unterstützen Sie ihn bei der Bewegung, um Muskelschwund zu verhindern.
Die richtige Körperpflege
Auch die tägliche Körperpflege eines pflegebedürftigen Menschen ist Teil der Pflege zu Hause und muss unbedingt erlernt werden. Das ist gar nicht so einfach, wenn es zum Beispiel an das Waschen im Bett oder knifflige Tätigkeiten wie die Rasur oder die Mundhygiene eines anderen Menschen geht.
Besonders der Gang zur Toilette ist anfangs ungewohnt und für beide Seiten unangenehm, aber auch hiervon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Wie in allen Bereichen kommt auch hier irgendwann die Routine.
Denken Sie auch im Badezimmer über eine Nachrüstung, zum Beispiel mit einem Duschstuhl, nach. Dies erleichtert die tägliche Körperpflege.
Wie findet man eine unterstützende Pflegekraft?
Am einfachsten finden Sie eine Pflegekraft, wenn Sie einen Pflegedienst beauftragen. Der Pflegedienst sollte einen Vertrag mit der Pflegekasse haben. Sie können sich direkt mit der Pflegekasse in Verbindung setzen und ganz einfach selbst einen Pflegedienst suchen, der an Ihrem Wohnort tätig ist.
Alternativ können Sie auch private Pflegekräfte als Einzelunternehmer beauftragen. Am einfachsten ist es immer, wenn man eine Empfehlung hat oder jemanden persönlich kennt.
Sie haben sich für die Pflege zu Hause entschieden? Dann melden Sie sich gerne bei uns. Beauftragen Sie uns als Pflegedienst, damit Sie in Ihrer eigenen Wohnung und Ihrem gewohnten Umfeld bleiben können.
Wir sind seit Jahren hier am Ort vertreten und haben einen direkten, persönlichen Kontakt zu den meisten der niedergelassenen Hausärzte sowie zu allen Apotheken.
Wir kommen zu Ihnen nach Hause und stellen gemeinsam mit Ihnen einen bedarfsgerechten Pflegeplan auf. Die Bürokratie mit der Pflegekasse erledigen wir für Sie.
Wünschen auch Sie sich für Ihre Angehörigen Pflege zuhause? Dann rufen Sie uns an unter 089 958 972 90 oder schreiben Sie eine Mail an info@aktiv-dahoam.de.
Wir sind für Sie da.
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