Die Grundpflege im Bett – Wenn Sie nicht mehr alleine aufstehen können
Wer alleine nicht mehr aufstehen kann, ist unter Umständen auf die Grundpflege im Bett angewiesen.
Dabei steht Pflege nicht nur mit dem Alter in Zusammenhang. Ein Unfall oder eine plötzliche Erkrankung können ebenfalls dafür sorgen, dass die einfachsten Handgriffe nicht mehr selbstständig möglich sind.
Wer in diesem Zustand das Bett nicht mehr alleine verlassen kann, ist auf Betreuung und Pflege angewiesen.
Mit zunehmenden Jahren oder nach einer schweren Verletzung fällt es vielen Menschen immer schwerer, für sich selbst zu sorgen. Ist der Punkt erreicht, an dem es alleine nicht mehr geht, ist Hilfe notwendig. Anfangs springen die nächsten Angehörigen gerne ein, um den Betroffenen den Alltag zu erleichtern.
Nimmt die Pflegebedürftigkeit größere Ausmaße an, sollten Sie darüber nachdenken, einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen.
Inhalt
- Worauf kommt es bei der Grundpflege im Bett an?
- Was passiert bei der Grundpflege im Bett?
- Herausforderungen für Angehörige bei der Grundpflege im Bett
- Wer bezahlt die Grundpflege im Bett durch einen ambulanten Pflegedienst?
- Warum Sie sich an einen ambulanten Pflegedienst wenden sollten?
1. Worauf kommt es bei der Grundpflege im Bett an?
Das Waschen durch eine Pflegekraft ist vielen Patienten am Anfang unangenehm. Deshalb ist es wichtig, mit den Angehörigen im Vorfeld zu besprechen, was in dieser Situation gebraucht wird. Zuerst muss ein Vertrauensverhältnis entstehen, damit sich die zu pflegende Person sicher fühlen kann.
Ein fremder Mensch dringt in Ihren intimsten Raum ein und sie muss sich nackt und verletzlich zeigen – das braucht Überwindung und Mut.
Trotzdem entscheiden sich viele Betroffene bei der Grundreinigung im Bett für eine ambulante Pflegekraft.
Sich vor den eigenen Kindern nackt zeigen zu müssen und von ihnen gewaschen zu werden, ist für viele Eltern unvorstellbar. Einem Fremden zu vertrauen fühlt sich einfacher an, weil die emotionale Bindung fehlt.
2. Was passiert bei der Grundpflege im Bett?
- Mit einem Extra-Waschlappen und klarem Wasser das Gesicht waschen
- Den Patienten zum Waschen des Rückens und des Oberkörpers aufrichten, alle Hautfalten gründlich reinigen und trocknen
- Anschließend den Oberkörper bekleiden, um die Intimsphäre zu schützen
- Während der Grundpflege den Intimbereich abdecken und nur für die Waschung freilegen
- Liegt der Pflegebedürftige auf der Seite, lassen sich Gesäß und Analbereich leichter waschen. Bei Frauen werden die äußeren und inneren Schamlippen vorsichtig gereinigt, bei Männern wird die Vorhaut zurückgezogen, um anschließend den gesamten Penis zu waschen. Dabei sollten ein zweiter Waschlappen sowie Einmalhandschuhe getragen werden – zum eigenen Schutz und dem des Patienten (Hauterkrankungen und -verletzungen)
- Nach gründlichem Abtrocknen wird dem Patienten eine Unterhose angezogen, weil er sich bekleidet sicherer fühlt
- Waschen der Beine und Füße. Anschließend muss der Zwischenraum der Zehen gründlich abgetrocknet werden, um Fußpilz vorzubeugen
- Abschließend erfolgt das Zähneputzen und bei Bedarf werden die Haare gewaschen.
Bei allen Tätigkeiten wird versucht, den Pflegebedürftigen zur Mithilfe zu animieren.
Ziel jeder pflegenden Tätigkeit ist es, die Selbstständigkeit der betroffenen Person zu stärken oder weitgehend beizubehalten. Daher können die Waschungen auch beruhigenden oder animierenden Charakter haben.
Beispielsweise wird warmes Wasser verwendet, um eine entspannende Wirkung zu erzielen. Kaltes Wasser wird hingegen eingesetzt, wenn nur einzelne Körperpartien gewaschen werden und die Reinigung die Lebensgeister wecken soll.
3. Herausforderungen für Angehörige bei der Grundpflege im Bett
Wenn Sie Angehörige pflegen, die im Bett gewaschen werden müssen, müssen Sie einige Herausforderungen meistern. Zuerst muss ein Bett angeschafft werden, mit dem Sie die zu pflegende Person in eine sitzende Position aufrichten können.
Schwieriger wird es, wenn der Intimbereich täglich gesäubert und gepflegt werden muss. Das Reinigen von Vagina und Penis gehört ebenso zum täglichen Waschen, wie die Blasen- und Darmentleerung, wenn der Patient nicht mehr alleine auf die Toilette gehen kann. Auch der Analbereich muss gesäubert, Fußnägel geschnitten sowie die Zähne geputzt werden.
Bei den eigenen Kindern mag sich der Eingriff in die Intimsphäre noch praktikabel anfühlen. Geht es um die eigenen Eltern, ist die Hemmschwelle sehr hoch.
Hinzu kommt, dass das Waschen im Bett gelernt sein will. Wasser und Seife sollen auf dem Körper der Pflegeperson bleiben und nicht das Bett durchnässen. Dafür braucht es Wissen, Geschick und viel Übung, um die Grundpflege im Bett richtig umzusetzen.
Deshalb entscheiden sich viele dazu, die Grundpflege im Bett durch einen ambulanten Pflegedienst durchführen zu lassen.
4. Wer bezahlt die Grundpflege im Bett durch einen ambulanten Pflegedienst?
Die Kostenübernahme ist vom jeweiligen Leistungsträger abhängig:
Pflegeversicherung:
Wenn Sie oder Ihre Angehörigen den Pflegegrad 2 bis 5 besitzen, werden die Kosten für den ambulanten Pflegedienst von der Pflegekasse entsprechend der maximalen Beträge des Pflegegrades übernommen.
Krankenversicherung:
Wird die häusliche Krankenpflege vom Arzt verordnet, erhalten auch Menschen eine Pflege, die keinen Pflegegrad haben. Dazu gehört beispielsweise die Nachsorge nach einem Krankenhausaufenthalt.
Sozialamt:
Das Sozialamt kommt für Personen auf, die Hilfe zur Pflege erhalten.
Selbstzahler:
Sofern die zu pflegende Person keinen Pflegegrad besitzt, muss der Pflegedienst selbst bezahlt werden. Das ist auch der Fall, wenn Sie beispielsweise mehr Leistungen in Anspruch nehmen möchten, als für den entsprechenden Pflegegrad festgelegt sind.
5. Warum Sie sich an einen ambulanten Pflegedienst wenden sollten
Niemand möchte seine Kinder, Eltern oder den Partner in „fremde Hände“ geben. Wer arbeiten geht und Angehörige pflegt, kommt jedoch schnell an seine physischen und psychischen Grenzen.
Familie, Haushalt, Arbeit und Pflege – man kann nicht überall zugleich sein und sein Bestes geben. Ein ambulanter Pflegedienst unterstützt, wo Ihnen die Zeit oder emotionale Kraft fehlt.
Das gibt Ihnen die Ruhe und die Gewissheit, dass die zu betreuende Person in den besten Händen ist und Sie ihr in Ihrer freien Zeit die volle Aufmerksamkeit schenken können.
Benötigen Sie einen ambulanten Pflegedienst in München für sich oder Ihre Angehörigen? Rufen Sie uns unter 089 958 972 90 an.
Bilderquellennachweis: © Arne Trautmann | PantherMedia