Stomaversorgung: Unterstützung durch den Pflegedienst
Worauf sollten Erkrankte oder deren pflegende Angehörige bei einer Stomaversorgung achten? Was ist überhaupt ein Stoma genau, welche Krankheitsbilder führen dazu und worauf muss bei der Versorgung geachtet werden?

Benötigen Sie Unterstützung bei der Stomaversorgung? Rufen Sie uns an unter ✆ Tel. 089/ 958 972 90 oder schreiben Sie eine Nachricht an info@aktiv-dahoam.de.
Wie kann ein ambulanter Pflegedienst behilflich sein?
Stoma-Träger sind keine Seltenheit. Allein hierzulande gibt es mehr als 200.000 Stoma-Patienten.
Die Stoma-Anlage kann wesentlich dazu beitragen, die Ursachen und Folgen einer Erkrankung zu beseitigen und sich wieder gesund zu fühlen.
Die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema erhalten Sie im folgenden Ratgeber.
1. Was ist ein Stoma?
Das Wort Stoma stammt aus dem Griechischen und steht für Öffnung. Es wird umgangssprachlich auch künstlicher Darm- oder Blasenausgang genannt. Es handelt sich demnach um eine künstlich geschaffene Verbindung vom Hohlorgan zur Körperoberfläche bzw. eine operativ angelegte Körperöffnung. Dabei wird zwischen verschiedenen Varianten unterschieden:
- Dünndarmausgang (Ileostoma)
- Dickdarmausgang (Colostoma)
- Urinausgang (Urostoma)
Stuhl oder Harn werden durch eine Stoma-Anlage mit einem Beutelsystem aufgefangen und aus dem Körper heraus befördert.
Sie verursacht das Verlorengehen der Kontinenz, also der Fähigkeit, die Ausscheidung von Urin und Stuhlgang für bestimmte Zeit zurückzuhalten und sie bewusst auszulösen.
Dies kann je nach Grunderkrankung oder vorangegangener Operation eine vorübergehende Lösung sein, sodass eine Stoma-Rückverlegung durchgeführt wird. Die Stoma-Anlage kann auch dauerhaft erforderlich werden.
Beispiele für die angelegte Körperöffnung
- Magen-Stoma (Gastrostoma): zur künstlichen Ernährung
- Künstlicher Darmausgang (Enterostoma): zur Ausscheidung von Stuhl
- Künstlicher Blasenausgang (Urostoma): zur Harnausscheidung
- Künstlicher Zugang zur Luftröhre: Tracheostoma
2. Welche Krankheitsbilder führen zu einem Stoma?
Es gibt verschiedene Erkrankungen, bei denen ein Stoma gelegt wird. Dazu gehören beispielsweise:
- Mastdarmkrebs
- Darmverschluss, beispielsweise aufgrund von verdrehten Darmschlingen, Kot oder Lähmungen der Darmmuskulatur
- entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
Bei vielen Erkrankungen werden Abschnitte des Darms entfernt und die verbliebenen Enden des Darms wieder zusammengenäht. Damit die Nähte ungestört heilen können, ist ein künstlicher Darmausgang häufig sinnvoll. Dadurch wird das Risiko verringert, dass die Nähte später undicht werden und der Stuhlgang mit seinen Milliarden Bakterien an der empfindlichen Stelle vorbeifließt.
3. Künstlicher Darmausgang nach Operationen
Der künstliche Darmausgang ist auch bei notfallmäßigen Operationen sehr häufig erforderlich und in diesem Fall oftmals eine lebensrettende Maßnahme.
Diese Stoma-Anlagen können bei fast allen Patienten zurückverlegt werden.
In manchen Fällen kann ein dauerhafter künstlicher Darmausgang nicht vermieden werden, beispielsweise wenn sich der Tumor tiefer im Mastdarm befindet und er vollständig entfernt wird oder wenn Analfisteln bei Morbus Crohn den Schließmuskel zerstören.
Gastrostoma
Ein Gastrostoma wird angelegt, wenn Betroffene eine künstliche Ernährung benötigen, beispielsweise bei Nervenschädigungen, aus denen Schluckstörungen resultieren oder bei Erkrankungen der Speiseröhre
Urostoma
Der künstliche Blasenausgang unterstützt beim Ausscheiden von Urin. Er wird angelegt, wenn die Harnblase aufgrund einer Erkrankung wie Blasenkrebs entfernt werden muss oder eine Funktionsstörung der Harnwege vorliegt.
Zu den weiteren möglichen Ursachen für eine Stoma-Anlage gehören daneben:
- Fehlbildungen
- Unfälle
- Durchblutungsstörungen
4. Wie sieht eine Stomaversorgung aus?
Durch einen operativen Eingriff entsteht der künstliche Darm- oder Harnausgang. Ein Darmstoma ist beispielsweise ein Darmende, das zur Ableitung der Ausscheidung durch die Bauchdecke geleitet wird, nachdem Anteile des Darms aus medizinischen Gründen entfernt wurden. Im Anschluss werden die Ausscheidungen in einem Stomaversorgungs-System aufgefangen.
Diese Versorgungssysteme umfassen einen Beutel und Hautschutz. Im Beutel sammeln sich die Ausscheidungen geruchsfrei, bis der Inhalt entsorgt wird. Der Hautschutz sorgt für einen Schutz vor Urin und Stuhl.
5. Worauf muss bei der Stomaversorgung geachtet werden?
Die sorgfältige Stomaversorgung ist sehr wichtig, da sie dabei hilft, Infektionen und Hygieneprobleme zu verhindern.
Leeren Sie den Beutel jeden Tag, um Hautirritationen zu vermeiden. Beim einteiligen System muss zudem die Hautschutzplatte immer mit gewechselt werden, während dies beim zweiteiligen System alle paar Tage genügt.
Ziehen Sie die Hautschutzplatte zum Entfernen vorsichtig von oben nach unten ab und halten Sie dabei die Haut oberhalb der Versorgung mit der Hand zurück.
Ausscheidungen aus dem Stoma dürfen nicht an die Haut gelangen. Falls eine Reinigung notwendig ist, eignen sich pH-neutrale, nicht rückfettende Reinigungslotionen. Ungeeignet sind Öle oder Feuchtigkeitscremes. Verwenden Sie keinen Zellstoff, denn dieser hinterlässt Rückstände, was zu Hautirritationen führen kann.
Sie können mit der Stoma-Anlage weiterhin Sport treiben, wenn Ihre Grundverfassung dies erlaubt. Tragen Sie hierbei am besten eine individuell angepasste Stomabandage. Für Wassersportarten gibt es spezielle Wasserschutzgürtel.
6. Wie kann mir ein ambulanter Pflegedienst helfen?
Zur optimalen Stomaversorgung wurde eine Vielfalt an verschiedenen Produkten entwickelt. Nach der Anlage des jeweiligen Stomas ist daher eine professionelle Anleitung und Beratung erforderlich.
Nehmen Sie am besten einen ambulanten Pflegedienst in Anspruch, denn die ausgebildeten Pflegekräfte können Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Oft ist es notwendig, verschiedene Produkte zu probieren, bis die optimale Versorgung gefunden wurde. Der Pflegedienst hat einen sehr guten Überblick über die diversen Hilfsmittel und kann mit Ihnen die bestmögliche Stoma-Versorgung besprechen und zudem mit Ihnen den Versorgungswechsel trainieren.
Dadurch lernen Sie oder Ihre pflegenden Angehörigen schnell, damit umzugehen.
Wir von Aktiv Dahoam beantworten gern weitere Fragen rund um die Stomaversorgung. Wenden Sie sich jederzeit an uns unter ✆ Tel. 089/ 958 972 90 oder schreiben Sie eine Nachricht an info@aktiv-dahoam.de.
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